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KULTURREVOLUTION

The Wind That Shakes The Barley

Zur Zeit läuft ein Film über die Leinwände, der auf beeindruckende Weise das Irland der 1920er Jahre zeigt.

Junge Männer spielen Hockey, als eine Einheit britischer Soldaten auftaucht. Diese schlagen auf die jungen Iren ein und verlangen, dass sie ihre Namen sowie ihr Alter nennen, da das Hockeyspiel für Iren verboten ist. Als einer sich weigert, seinen Namen auf Englisch zu nennen, sondern ihn in seiner Muttersprache wiedergibt, wird er gefoltert und ermordet.

Dies löste bei einigen anderen den Entschluss aus, sich die tägliche Demütigung nicht mehr gefallen zu lassen und im Rahmen der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) eine Widerstandsgruppe aufzubauen, um den militärischen Kampf aufzunehmen. Die Bewegung erhält schnell Zulauf und schon bald gelingen die ersten Erfolge gegen die verhasste Besatzungsmacht.

Doch der Kampf fordert auch Opfer und die ZuschauerInnen müssen durch einen permanenten Wechsel von Trauer, Verzweiflung, Wut und Genugtuung ausharren. Eines Tages erklingt die Nachricht eines Friedensvertrages, der aber in Wirklichkeit einem Verrat des irischen Parlamentes glich. Denn der Vertrag sah zwar vor, die britischen Soldaten abzuziehen, beinhaltete aber auch die weitere Zugehörigkeit Irlands zum britischen Empire. Es lief also auf eine Marionettenregierung hinaus.

Daraufhin spaltete sich die IRA in einen Teil, der den Vertrag befürwortete und sich dadurch mit dem britischen Kolonialismus abfand, und einen anderen Teil, der beschloss, den Kampf bis zur endgültigen Unabhängigkeit Irlands fortzuführen. Es folgte ein Kampf ehemaliger Waffengefährten gegeneinander, der in einer Katastrophe am Ende des Films gipfelt.

Allerdings fehlt im Film ein gesamtirischer Überblick über den Guerillakrieg und die Klassenkämpfe damals. Aber eigentlich ermöglicht erst die individuelle Betrachtung einiger weniger Figuren, die Hintergründe eines solchen Unabhängigkeitskrieges richtig zu verstehen.

Gerade heute, wo imperiale Besatzung und der Widerstand dagegen in vielen Teilen der Welt einen zentralen Konflikt darstellt, ist es sinnvoll, über die Motivation der jungen KämpferInnen nachzudenken. Wenn wir aus den Erfahrungen der IRA lernen, können wir auch neues für den Kampf gegen Besatzung lernen.

//von Bartholomäus aus Bernau //REVOLUTION Nr. 22

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