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Der Bildungsstreik in Flensburg

Die gut organisierte Demonstration hatte bis zu 1.000 TeilnehmerInnen

Die nördlichste Ausgabe auch dieses bundesweiten Bildungsstreiks war der Bildungsstreik in Flensburg. Der begann mit einer (nicht beschlussfähigen) Vollversammlung an der Flensburger Universität, die von den Kürzungen im Bildungsbereich akut bedroht ist: Plant die schwarz-gelbe Landesregierung der Uni Lübeck ihre medizinische Fakultät zu nehmen, soll die Uni Flensburg auf eine pädagogische Hochschule zusammengestrichen werden.

Die vermeintliche Gewinnerin im Standort-Wettkampf ist die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, deren SchlipsträgerInnen sich mit der Hoffnung auf den „Exzellenz“-Titel trösten können, wenn die Kieler Uni völlig unvorbereitet ein noch größeres Kapazitätsproblem bekommt. In Anwesenheit von VertreterInnen aus Kiel und Lübeck wurde daher auf der Flensburger Vollversammlung die Protest-Einheit beschworen. „Wir lassen uns nicht spalten!“ rief ein Kieler Vertreter in das Auditorium. Auch der Präsident der Flensburger Uni sprach sich (– oh Wunder! –) gegen die Einsparungen und für den Protest aus.

Die gut organisierte Demonstration im Anschluss an die Vollversammlung hatte Anfangs vielleicht bis zu tausend TeilnehmerInnen (Studis, SchülerInnen, GewerkschafterInnen, Beschäftigte), deren Zahl aber im Laufe des dreistündigen Marsches drastisch abnahm. Der Demonstrationszug fand auf einem Richtfest eines Uni-Gebäudes seinen Abschluss. Zu diesem Richtfest kam auch der schleswig-holsteinische Minister für Wirtschaft, Verkehr und auch für Wissenschaft, der direkt zur Rede gestellt wurde und dabei ziemlich alt aussah. Die DemonstrantInnen, die noch blieben, konnten sich beim Richtfest-Catering gütlich tun, den Abend ließ man im benachbart gelegenen Protest-Camp ausklingen.

Die Beteiligung von Gewerkschaften, von Beschäftigten des von Schließung bedrohten Flensburger Landestheaters und zwei große rote Fahnen lassen (abgesehen von ein paar RIO-Flyern und -Zeitungen) hoffen, dass vielleicht doch einmal Wirklichkeit werden könnte aus den abschließenden Worten der Uni-Vollversammlung: Bildungsstreik! Beamtenstreik! Generalstreik!

//von Jalava Hugo (RIO, Kiel) //14. Juni 2010


Bericht vom Bildungsstreik 2010

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