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Redebeitrag von REVOLUTION

beim Schulstreik am 12. November in Berlin und Kiel

Warum sind wir heute hier? Wir streiken heute, weil das Bildungssystem immer schlechter wird. Es wird schlechter, weil Geld für die Banken da ist, für Schulen und Universitäten aber nicht.

Wir streiken heute, weil die Kosten auf uns verlagert werden. Büchergeld, schlecht ausgestattete Räume, volle Klassen und ein Mangel an gut bezahlten Lehrerinnen und Lehrern. All das zeigt uns, dass gar kein Interesse daran besteht, dass wir eine gute Bildung erhalten.

Wir streiken heute, weil sich der ohnehin starke Lernstress noch erhöht. Die Prüfung für den mittleren Schulabschluss, Vergleichsarbeiten, das dreigliedrige Schulsystem, das Zentralabitur, das Bachelor-/Master-Studiensystem. All das zeigt uns, dass es bei der Bildung nicht um unsere Interesen geht, sondern um die Interessen der Wirtschaft.

Wir streiken heute, weil wir uns dem Bildungsklau und allen anderen Formen von Sozialabbau entgegenstellen. Weil wir die Umverteilung von unten nach oben stoppen wollen. Was nützt es uns, wenn wir ein bischen Bakschisch bei der Bildung kriegen, aber zuhause kein Geld da ist und wir uns drauf freuen dürfen, nach der Schule als schlechtbezahlte Roboter unter miesen Bedingungen zu schuften?

Wir streiken heute, weil wir all das nicht länger ertragen wollen. Wir streiken heute, weil wir eine gute, freie Bildung wollen.

Doch warum sind wir nicht erfolgreich?

In den letzten Jahren gab es immer wieder solche Streiks, in Berlin und auch in vielen anderen Städten. Seit den ersten Schulstreiks hat sich die Situation aber nicht gebessert, sondern eher verschlechtert.

Das hat seine Gründe. Die Herrschenden können unseren Protest ignorieren, weil unser Streik nicht Verluste in Millionenhöhe bedeutet. Wir werden darauf vorbereitet, Profit zu schaffen, doch noch tun wir es nicht. Wenn wir streiken, dann drehen sich die Räder des Systems weiter.

Das bedeutet jedoch nicht, dass wir machtlos sind. Wir haben die Möglichkeit, Proteste voranzutreiben, auszuweiten, anzustossen.

Wir sollten weiterhin und noch verstärkt die Zusammenarbeit mit der ArbeiterInnenbewegung suchen. Wir könnten mit mehreren sag ich, tausenden Leuten den Bahnhof hier besetzen, um Druck auzuüben. Aber es braucht nur ein paar LokführerInnen, um das gleiche Ziel zu erreichen. Unsere Proteste können ihre Proteste bestärken und ausweiten. Ihre Proteste können unseren Forderungen einen wirksamen Nachdruck verleihen.

Wir müssen Seite an Seite mit denen kämpfen, deren Streik für das Kapital wirklich zum Fürchten ist. Gemeinsam sind wir stark. Gemeinsam, mit den Lehrern und den anderen Arbeiterinnen und Arbeitern können wir erfolgreich sein.

Schauen wir weiter nach Süden.

Schauen wir nach Frankreich. 2006 haben sich Studis und SchülerInnen gemeinsam gegen das unsoziale CPE-Gesetz gewehrt und gemeinsam konnten sie es rückgängig machen, obwohl es schon beschlossen war.

Schauen wir nach Chile, wo im selben Jahr die SchülerInnen, die sich „Pinguinos“ nannten, gemeinsam mit den ArbeiterInnen das unsoziale Schulgesetz von 1990 stürzten.

Schauen wir über die Alpen nach Italien, wo gerade SchülerInnen gemeinsam mit Studis und ArbeiterInnen gegen das Bildungsgesetz der Berlusconi-Regierung streiken. Und sie werden erfolgreich sein!

Darum fordern wir, die unabhängige Jugendorganisation REVOLUTION, euch auf: Lasst uns gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern, nicht nur denen der GEW, streiken! Lasst uns gemeinsam mit allen Arbeiterinnen und Arbeitern streiken! Bildet Streikkomitees. Macht Info-Veranstaltungen zu verschiedenen Themen. Plant mit euren LehrerInnen gemeinsame Streiks. Geht gemeinsam mit ArbeiterInnen für eure und ihre Interessen auf die Straße Zeigt eure Solidarität, wenn sie streiken! Besucht ihre Demonstrationen, Streikposten und Streikkundgebungen!

Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen – gute, freie Bildung – müssen wir gemeinsam kämpfen. Wenn wir selbst die Kontrolle über Schulen und Betriebe erkämpfen, sind wir nicht mehr von der Gnade der Bosse und ihren gekauften Politikern abhängig. Wir haben die Kraft dieses ausbeuterische Bildungs- und Gesellschaftssystem revolutionär zu überwinden.

Der Kapitalismus ist unser gemeinsamer Feind und wir müssen ihm vereint entgegen stehen.

Streik in der Schule, Streik in der Fabrik – das ist unsere Antwort auf ihre Politik!

One solution: revolution!

//von Evey, Revo Berlin, und Jalava, Revo Kiel

 

Bericht vom Schulstreik am 12. November

alle Infos über Bildungsproteste von Revo

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